2006-09-10

Ein kleiner Beitrag für Marcel

Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

Wenn du zur Arbeit gehst
am frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
da zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
vorbei, verweht, nie wieder.
Du gehst dein Leben lang
auf tausend Straßen;
du siehst auf deinem Gang, die
dich vergaßen.
Ein Auge winkt,
die Seele klingt;
du hast's gefunden,
nur für Sekunden...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück...
Vorbei, verweht, nie wieder.

Du mußt auf deinem Gang
durch Städte wandern;
siehst einen Pulsschlag lang
den fremden Andern.
Es kann ein Feind sein,
es kann ein Freund sein,
es kann im Kampfe dein
Genosse sein.
Er sieht hinüber
und zieht vorüber ...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das?
Von der großen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder.

Jaa, dieses Gedicht hat mir damals, als ich nach Mannheim gezogen bin, meine Schwester geschenkt..ich finde es passt total zu deiner momentanen Situation...neue Eindrücke, Erinnerungen, Einsamkeit, Freude, Fröhlichkeit........so wird es dir denke ich in den nächsten Wochen gehn...und du wirst dich sicherlich gut in Braunschweig einleben....du lässt dein Leben in Karlsruhe hinter dir....der Stadt, die du kennen- und schätzengelernt hast..und es beginnt ein neuer, bestimmt sehr spannender Lebensabschnitt...

Dir alles alles Gute für diese Zeit.
Berlin.de

1 Kommentar:

Bloggi hat gesagt…

Was soll ich anderes sagen als DANKE!
Danke das ihr da wart.Den Rest gibts dann bei mir zu lesen und zu sehen.
;o)